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Wie die Presse verfälscht
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Geschrieben von Tobias Heinz   
Wednesday, 12 November 2003

Der Originalbeitrag (Interview) aus dem heute journal kann auch unter www.zdf.de abgerufen werden. Hier ist ein Transskript der Fernsehsendung.

ZDF: In seiner als antisemitisch kritisierten Rede stellt Hohmann die These auf, dass Juden bei den Grausamkeiten während der russischen Revolution eine zentrale Rolle gespielt haben. Ist diese These denn haltbar?

Guido Knopp: Nein, dass ist sie zweifellos nicht. Schon die Nazis haben Judentum und Bolschewismus in einen Topf geworfen und als Vorwand für den Holocaust missbraucht. Diese These ist absurd. Es gab keine jüdische Dominanz im postzaristischen Russland nach der russischen Revolution. Dem von Lenin geführten Rat der Volkskommissare etwa gehörten 1922 gerade mal zwei Mitglieder jüdischer Abstammung an. Im Zentralkomitee der Kommunisten von 1917 waren von immerhin 21 Mitgliedern nur sechs Menschen jüdischer Abstammung.

ZDF: Und was ist mit der Geheimpolizei?

Knopp: Wenn Hohmann die These aufstellt, bei der mordenden Geheimpolizei Tscheka seien 40 Prozent der Mitglieder jüdisch gewesen und in der Ukraine sogar 75 Prozent, so ist diese These wissenschaftlich nicht haltbar. Natürlich gab es auch jüdische Täter - nicht so wenige in den Wirren der Revolution. Aber sie haben sich nicht als Vertreter eines imaginären jüdischen Volkes verstanden, das es nicht gab, sondern als russische später sowjetische Kommunisten.

 

ZDF: Wenn Hohmann sagt, man könne die Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen, bedient er damit auch antisemitische Klischees?

Knopp: Das tut er zweifellos. Das Wort vom Tätervolk ist ja genauso absurd wie das Wort vom Opfervolk, das er gebraucht hat. Es gibt kein jüdisches Tätervolk, es gibt auch kein deutsches Tätervolk. Von den 150.000 Tätern im Nationalsozialismus handelte es sich bei den meisten natürlich um Deutsche, aber Schuld und Verbrechen sind ja nicht kollektiv, sie sind immer individuell. Es gibt keine Kollektivschuld, aber es gibt eine Kollektivverantwortung für das Verinnern gegen das Vergessen und Verdrängen. Und wenn jetzt die Rede davon ist, dass es im zweiten Weltkrieg ja auch viele deutsche Opfer gab, durch Bombenkrieg, Vertreibung, Gefangenschaft, dann ist das zweifellos richtig. Aber deshalb sind wir Deutsche noch lange kein Opfervolk, denn auch diese Opfer, die Leiden der Opfer, waren individuell und nicht kollektiv.

ZDF: Hohmann betont ja, dass er sich mehr Patriotismus in Deutschland wünscht. Kann das mit seinem Blick auf die Vergangenheit gelingen?

Knopp: Ich meine nicht. Patriotismus aus der Nazizeit zu gewinnen, das geht allenfalls mit dem Blick auf die, die Widerstand geleistet haben. Mit dem Blick auf Menschen wie die Geschwister Scholl, auf Stauffenberg, auf Tresckow und andere. Aber noch mehr, denke ich, finden wir in der Geschichte der Nachkriegszeit eine alles in allem gelungene Demokratie. Die Hinwendung zum Westen, die Aussöhnung mit Frankreich - das ist die gelungene, glücklichere Geschichte unserer Bundesrepublik. Hier haben wir Frieden, Freiheit, Einheit am Ende auch - es waren gute 50 Jahre. Da finden wir Halt, da finden wir Stolz und, wenn Sie so wollen, auch Patriotismus.

 

 

Hier sagt Hohmann in seiner Rede nichts anderes, er referiert genau wie Knopp "(...) Thesen, die für unsere Ohren der NS-Propaganda vom "jüdischen Bolschewismus" ähneln?" - auch Hohmanns Zahlen stimmen mit Knopp überein "Unter den 21 Mitgliedern des revolutionären Zentralkomitees in Rußland waren 1917 6 der jüdischen Nationalität an, also 28,6 %."

 

Genau lesen: Hohmann sagt: "Während der jüdische Bevölkerungsanteil 1934 in der Sowjetunion bei etwa 2 % lag, machten die jüdischen Tscheka-Führer immerhin 39 % aus". Es geht nicht um alle Mitglieder der Tscheka!" Genau wie Knopp schreibt Hohmann identisch: "Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion."

 

Hohmann sagt "Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk." Nur wenn man einer von Hohmann als verquer und nicht andwendbar angesehenen Logik folgt, könnte man überhaupt von "Tätervolk" sprechen: "Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet."

In der Rede von Hrn. Hohmann taucht das Wort "Opfervolk" nicht auf! Hat Herr Knopp die Rede überhaupt gelesen?

 

Das Wort Patriotismus kommt in der Rede von Hrn. Hohmann nicht vor!

Ist die Rede überhaupt gelesen worden?

Letzte Aktualisierung ( Wednesday, 12 November 2003 )
 
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