Fast 4 Jahre ohne Innovationen
Nachdem Microsoft durch, wie gerichtlich festgestellt, die Ausnutzung des Monopols bei Betriebssystemen seinen Internet Explorer als alleinige Zugangssoftware für das Internet etabliert hatte, wurde im Jahr 2000 die letzte Hand von Microsoft an dieses Produkt gelegt. Während die Väter des Internet sich um die weitere Ausarbeitung der HTML/XHTML und CSS Sprache kümmerten, die es Web-Designern und Autoren erlauben würden, vielseitigere, ansprechendere, einfacher zu pflegende, benutzerfreundlichere und schnellere Webseiten zu erstellen, gingen diese Weiterentwicklungen an der breiten Masse der Internet Benutzer vorbei. Für Microsoft lohnte es sich anscheinend nicht mehr, ein konkurrenzloses Monopolprodukt weiterzuentwickeln, das obendrein an die Benutzer gratis abgegeben wird. Der Internet Explorer fror auf seinem Stande von 1999 ein. Selbst kritische Sicherheitslöcher werden durch das anscheinend massiv geschrumpfte Entwicklerteam bei Microsoft immer wieder nur mit großer Verzögerung bereitgestellt. Bei einem Gratis-Produkt gibt es darauf ja auch keinen Rechtsanspruch und keinen Support.
Weiterentwicklung fast unbemerkt von der Öffentlichkeit In den Frühzeiten des Web war es die Fa. Netscape, deren Browser "Navigator" oder "Communicator" das Tempo der Weiterentwicklung des weltweiten Netzes bestimmt hatte. Nachdem aber die Lizenzerlöse für diese Produkte dadurch versiegten, daß Microsoft seinen Browser auf allen seinen Promotions- und Produkt-CD - sei es MS Office, Flugsimulator, Datenbanken oder andere Server - umsonst mitlieferte, wurde die Fa. Netscape zwischen SUN Microsystems und AOL aufgeteilt. AOL fusionierte wenig später mit dem Mediengiganten Time Warner und die Softwaresparte wurde an den Rand des Konzern gedrückt. Da der Fokus bei Time Warner nicht mehr auf der Weiterentwicklung von Software lag, wurde aller Code des Navigator und Communicator in eine Stiftung überführt und jedem Interessierten offen gelegt. Durch die Einführung des offenen aber streng kontrollierten Entwicklungsprozesses konnte Jeder der wollte, sich an der Weiterentwicklung beteiligen, sei es als Entwickler, Tester, Anwender oder Übersetzer.
Entwicklungsschub durch quelloffene Entwicklung
Nach der Freigabe des Codes gab es einen ungeahnte Schub für die Weiterentwicklung. Hunderte von Top-Entwicklern, gewappnet mit den neuesten Technologien aus Forschung und Lehre, beteiligten sich an dem ingenieursmäßg organisierten Projekt der Stiftung. Von Anfang an wurde auf die absolute Sauberkeit der Methoden und ein wissenschaftlich abgesichertes Vorgehen geachtet. Professionelle Release- und Testzyklen komplettieren heute die Entwicklung. Als Resultat ergibt sich, wie man aus den veröffentlichen Quellen ja genau absehen kann, ein Produkt, daß von der Basis bis zu den ausgefeiltesten Funktionen sauber und schlank programmiert
ist. Ich habe über diese Entwicklung bereits vor mehr als einem Jahr
berichtet, als der Browser noch Firebird hieß.
Surfen mit FireFoxFirefox birgt mit seinem
endgültigen Release eine Fülle von seit Jahren vermissten Funktionen für unerfahrene und erfahrene Benutzer sowie Entwickler von Webseiten.
Komfortabler Surfen
Zahllose neue Funktionen erleichtern das Surfen und die Bedienung - egal ob jemand nun zum allerersten Male in seinem Leben eine Web-Seite aufruft oder schon seit Jahren mit anderen Produkten im Web unterwegs ist: - Lange schmerzlich vermisst und bei anderen Produkten nur über dubiose Zusatzprodukte erhältlich ist der sog. Pop-up Blocker. Diese Funktion verhindert, daß eine Webseite, ohne daß der Benutzer dies veranlasst hätte, automatisch neue Fenster öffnet. Zahllose Anwender des Internet Exploerer sind dadurch bereits in teure Dialler-Fallen getappt, die oft durch das öffnen von dutzenden von Fenstern verwirren.
- Seiten nebeneinander in Tabulatoren, statt neue Fenster, die sich kaum noch anordnen lassen: von umfangreicheren Recherchen im Web kennt man das Problem. Zwei Fenster lassen sich noch handhaben, sobald aber vier oder fünf geöffnet sein müssen, wird das Navigieren und Umschalten zum Albtraum. FireFox hat hier die durch den Opera-Browser eingeführte Technik der Tabulatoren übernommen, die sofort von allen Benutzern innig geliebt wird.
- Erweiterungen fügen sich nahtlos in den Browser ein: durch eine Konfiguration kann man FireFox nach belieben auf sichere Art und Weise um Funktionen ergänzen, die man im jeweiligen Anwendungsfall benötigt. Das kann ein Downloadmanager mit Fortsetzung bei Abbruch sein, oder ein Tool mit dem man WebSeiten für das Lesen ohne Internet-Verbindung speichern kann.
Fließender
Lesen
Zahllose Web-Seiten sind heute über und über mit Werbung bedeckt. Diese
Werbung kann sich auf verschiedene Arten in den Fordergrund drängen. Einmal
über die sog. Pop-Ups, aber auch durch Einblendungen bis hin zu überlagerten
Werbeblöcken, die man erst durch einen Mausklick beseitigen muß, bevor man zur
eigentlichen Information durchdringt. In Mozilla FireFox läßt sich Adblock
integrieren, der diese störenden Elemente aus den Seiten ausfiltert und das
Layout anpasst, so daß es scheint, als wenn es auf den Seiten niemals Werbung
gegeben hätte. Der Lesefluss wird so wiederhergestellt und das Web wieder um
einiges "genießbarer". Falls man auf Seiten, die ausgefilterten
Inhalte dennoch benötigt, kann man diese durch einen einfachen Mausklick wieder
einblenden. Interessant bei Adblock ist auch, daß man die ausgefilterten
Inhalte entweder nur ausblendet oder (je nach Einstellung) erst garnicht aus dem
Internet lädt - so beschleunigt man seinen Internetzugang oder spart Bandbreite,
denn häufig ist die Werbung durch entsprechend farbige Grafiken zeitintensiver
zu laden, als der Inhalt, an dem man eigentlich interessiert ist.
Text
vergrößern und verkleinernEine wirklich nützliche Funktion, besonders für Brillenträger, ist die
Möglichkeit, Texte zu vergrößern (und natürlich auch zu verkleinern).
Während dies im Internet Explorer nur noch selten möglich ist, weil durch ein
Stylesheet oder eine explizite Angabe die Textgröße festgeschrieben wurde,
kann Firefox auch solchen Text vergrößern und behält dabei (soweit möglich)
das originale Layout bei, das beim Internet Explorer durch Vergrößern meist
zerfetzt wird. Der Browser für das DSL Zeitalter
Nur allzuoft sind Benutzer vom Umstieg auf einen DSL 1000, 2000 oder sogar
3000 Dienst eher enttäuscht. Wenn man den Internet Explorer verwendet, scheint
es, als ob der Zugang eben nicht die durch die DSL Werbung verhießenen 7, 10
oder 20 Male schneller geworden sei. Was hier offensichtlich wird, ist das
veraltete Design des Internet Explorer. Während dieser Browser mit einer Modem
Leitung noch genügend Zeit hat, die Seite zu berechnen und darzustellen, kommt
er bei den heutigen Bandbreiten von DSL einfach mit der Darstellung nicht mehr
hinterher. Die Daten fließen schneller aus der Leitung, als der Internet
Explorer sie auf dem Bildschirm darstellen kann. Microsoft empfiehlt hier, auf
einen schnelleren Rechner umzusteigen, das heißt, daß man zu den Kosten für
DSL auch noch einen neuen Rechner anschaffen muß? Natürlich nicht. Der schlank
und sauber programmierte FireFox (aber auch z. B. der Opera Browser) zeigt, daß
man seinen schnellen Internet Zugang auch ohne neuen Rechner ausreizen kann.
Auch wenn es vor einiger Zeit einen Test in ZDNet gab, in dem der Internet
Exploerer zum schnellsten Browser gekürt wurde, so ist seitdem dieser Test
allein auf weiter Flur geblieben. Ich selbst habe Tests durchgeführt und
subjektiv liegt FireFox ein gutes Drittel vor Internet Explorer. Besonders
deutlich wurde dies bei mir, nachdem ich vom alten T-DSL 768 auf T-DSL 2000
umgestiegen war. Wirklich kompatibel !
Viele Autoren haben sich über Jahre nicht darum gekümmert, ob sie die
Seiten wirklich konform zu den einschlägigen Standards aufbauen, solange die
Seite nur im Internet Explorer richtig angezeigt wurde. Meist ist dies nur eine
kleine Nachlässigkeit und durch sehr wenig Aufwand zu korrigieren. Wenn es also
(und das ist extrem selten) wirklich noch Probleme mit der Darstellung einzelner
Web-Seiten gibt, reicht meist ein kurzes Mail an den WebMaster und die
Inkompatibilität ist in wenigen Stunden beseitigt. Allerdings sind mir auf
meinen Streifzügen im WWW noch keine Seiten untergekommen, mit denen ich
ernsthafte Probleme gehabt hätte (vom gefährlichen ActiveX einmal abgesehen). Und
noch etwas: da FireFox die aufregenden Neuerungen für ansprechendere,
schnellere und funktionalere Webseiten beherrscht, sollte es nur noch eine Frage
der Zeit sein, bis die Web-Designer, Autoren und Programmierer auf diese
nützlichen und hilfreichen modernen Weiterentwicklungen nicht mehr verzichten
möchten. Wir alle können es Ihnen einfacher machen, indem wir FireFox
ausprobieren: Die vollständig eingedeutschte Version 1.0 kann hier
heruntergeladen werden.
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