Frohe und gesegnete Weihnacht Die Familie Ferrero-Heinz wünscht allen Besuchern unserer Internet-Seiten eine frohe und gesegnete Weihnacht. Unsere Wünsche in dieser heiligen Zeit werden begleitet von unseren Gebeten gemeinsam mit der Gemeinde und den Christen der Weltkirche.
Zur Weihnacht ein Gedicht von Theodor Storm: Das Bettelkind
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war's; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.
Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang'mir ein heiser'Stimmlein in das Ohr:
"Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.
Ich schrak empor, und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.
Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört'ich, mühsam, wie es schien:
"Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn'Unterlaß;
Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.
Und ich? War's Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh'meine Hand zu meiner Börse kam,
verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfaßte mich die Angst im Herzen so,
Als säß' mein eigen Kind auf jenem Stein
Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.
Theodor Storm
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