Ethnische Säuberung und Kirchenschändung in Nordzypern (Nikosia) Der Inselstaat Zypern im östlichen Mittelmeer der türkischen Küste südlich vorgelagert, gehört seit 2004 der Europäischen Union an. Allerdings stehen nur zwei Drittel der Insel unter der Souveränität Zyperns. Der Nordteil der Insel wurde 1974 von der Türkei militärisch besetzt und die Ausrufung einer Türkischen Republik Nordzypern gefördert. Die orthodoxen Griechen machen mehr als 80 Prozent der Inselbevölkerung aus (mehr als 700.000 Einwohner). 18 Prozent sind moslemische Türken, die zum größten Teil im türkisch kontrollierten Gebiet leben, da ein Teil erst seit der militärischen Besetzung durch die Türkei dort angesiedelt wurde. Auf der Insel gibt es zudem eine armenisch-katholische Minderheit, ebenso eine maronitische und Katholiken des lateinischen Ritus. Auf der Insel leben rund 25.000 katholische Zyprioten. Seit 1974 dauert im türkischen Teil der Insel die Zerstörung von Kirchen und Kapellen und damit der kulturellen und künstlerischen Schätze der Insel, kostbarer Kircheneinrichtungen und mehr als tausend Jahre alter Fresken und Bilder an. Die zyprisch-orthodoxe Kirche ist eine der 14 autokephalen Kirchen der Orthodoxie und von diesen eine der ältesten, die bereits durch den Apostel Barnabas gegründet wurde, der von der Insel stammte. Die Zerstörungen richten sich allein schon ihrer zahlenmäßigen Bedeutung wegen primär gegen die zypriotisch-orthodoxe Kirche. Betroffen sind aber auch Maroniten, lateinische Katholiken, die orthodoxen Armenier und jüdische Gemeinschaften. 2010 wandte sich Erzbischof Chrystostomos, das Oberhaupt der autokephalen Kirche mit einem Appell an Papst Benedikt XVI.: „Die Türkei, die uns brutal angegriffen hat und mit Waffengewalt 37 Prozent unseres Territoriums besetzt hält, setzt – von der sogenannten zivilisierten Welt toleriert – ihre Pläne zur Annexion unserer besetzten Gebiete und dann ganz Zyperns fort. Wie bereits in anderen Gebiete führt die Türkei in den besetzten Gebiete eine ethnische Säuberung durch. Sie verjagt die orthodoxen Griechen aus ihren Häusern und siedelt Tausende von Türken aus Anatolien an, um den ethnischen Charakter der Insel zu verändern.“ Unser kulturelles Erbe wird unerbittlich geplündert und unsere christlichen Denkmäler werden zerstört oder auf dem Schwarzmarkt verkauft mit dem Ziel, alles was auf der Insel griechisch oder christlich ist zu tilgen. Unsere christlichen Werte werden von der Türkei brutalst verletzt, ausgerechnet von einem Land, das unbedingt Mitglied der Europäischen Union werden will.“ Der Historiker William Mallinson schrieb in seinem von der Universität von Minnesota herausgegebenen Buch: “Partition through Foreign Aggression. The Case of Turkey in Cyprus, Modern Greek Studies Yearbook Supplement Number 20”, daß die türkische Besetzung Nordzyperns zu einer “ethnischen Säuberung” führte. Die türkische Regierung betreibe dort „eine systematische Kolonialisierungspolitik“, so Mallison. 1973 lebten auf Zypern insgesamt 120.000 Türken. Seither wurden von der türkischen Regierung in Nordzypern mehr als 160.000 Türken aus der Türkei angesiedelt. Laut dem OSZE-Bericht “Destruction of Cultural Property in the Northern Part of Cyprus and Violation of International Law”, an dem zahlreiche internationale Kunstexperten mitgearbeitet haben, wurden seit der türkischen Besetzung in Nordzypern mehr als 500 orthodoxe Kirchen und Kapellen entweiht, geplündert, zerstört oder abgebrochen. Hinzu kommen weitere 133 Kirchen, Kapellen und Klöster der Mönche und Nonnen. Mehr als 15.000 Fresken und Bilder wurden zerstört, übermalt oder sind (auf dem Schwarzmarkt) verschwunden. 77 Kirchen wurden in Moscheen umgewandelt, 28 werden von der türkischen Armee als Militärkrankenhäuser oder Unterkünfte genützt, 13 Kirchen wurden in Lagerhallen umgewandelt. In den 77 in Moscheen verwandelten Kirchen wurden sämtliche Fresken und Bilder zerstört und entfernt. An ihrer Stellen prangen heute Textpassagen aus dem Koran. Um einige Beispiel zu nennen: Das Kloster der hl. Anastasia zum Beispiel wurde in ein Hotel verwandelt. Aus dem noch aus byzantinischer Zeit stammenden Kloster des Antiphonetes wurden alle Fresken und Bilder abgenommen und an Kunsthändler verkauft. Die türkischen Behörden Nordzyperns verweisen auf Zerstörungen im griechischen Südteil der Insel. Die zypriotische Regierung kontert mit 17 mit öffentlichen Geldern renovierten historischen Moscheen. Der Historiker Jerome Bowers von der Northern Illinois Universität bestätigte, daß der Großteil der in Nordzypern verschwundenen Kunstschätze auf dem Schwarzmarkt enden. Übrigens: längst haben Übergriffe auf heilige christliche Orte und Kirchenschändungen Deutschland erreicht. Besonders in den sozialen Brennpunkten stark Migrationsbelasteter Metropolen, aber auch in ländlichen Gebieten der neuen Länder ist die Kirchenschändung ein fast alltägliches Phänomen: siehe http://www.kcpm.de/index.php/Newsflash/Kirchenschaendungen.html
|