Sunday, 01 October 2017
 
  Home
template designed by Joomla-templates.com
 
Main Menu
Home
Neues
Artikel
Web Links
Kontakt/Impressum
Suche
Italienisch
App Workshop
Registrierte Benutzer


 
Die Kreuzzüge - Fakten vs. Vorurteile
Benutzer Bewertung: / 1
SchlechtSehr Gut 
Geschrieben von Tobias Heinz   
Sunday, 27 April 2014
“Die Kreuzzüge waren ein unprovozierter Angriff fanatischer Christen auf friedliche Muslime auf derem eigenen Territorium.”

Falsch. Die Kreuzzüge waren primär eine nur leicht verspätete militärische Verteidigungsreaktion sowohl auf die jahrhundertelangen mohammedanischen Eroberungsfeldzüge gegenüber Gebieten, die zuvor von Christen friedlich missioniert waren, als auch auf die konstanten und höchst brutalen Überfälle auf Norditalien, Südfrankreich und sogar die heutige Schweiz und auf christliche Pilger im Heiligen Land. Um Letztere auf ihren Wallfahrten zu schützen und der unlegitimierten, gewaltsamen Besetzung der heiligsten christlichen Stätten in Jerusalem ein Ende zu setzen, rief  Papst Urban bzw. seine Zuhörerschaft im Jahre 1095 mit “Deus vult (lo)!“ - “Gott will es!“ zum ersten Kreuzzug der Geschichte auf. Zuvor war es Anfang des 8. Jahrhunderts Karl Martell in Südfrankreich bereits gelungen, die islamischen Heerscharen, welche schon ganz Spanien eingenommen hatten, von der Eroberung Rest-Europas abzuhalten. Dennoch waren und bleiben die Kreuzzüge selbstverständlich eine Maßnahme, die nur aus der mittelalterlichen Geschichte und Denkweise heraus nachvollzogen und mit christlichen Glaubensgrundsätzen nicht gerechtfertigt werden können.    

“Die Kreuzzüge waren ein typischer Akt von christlichem Kolonialismus und damit Vorläufer von westlichem Imperialismus.” 

Nein. Im wesentlichen wurde (zunächst) nur zurückgewonnen, was bereits VORHER in christlicher Hand gewesen war. Weder transferierten die Kreuzritter dabei abendländische Besitztümer in den Orient, noch verschleppten sie "orientalische Beute" in den Okzident. Denn die im Heiligen Land gegründeten Kreuzfahrerstaaten waren von ihrer “europäischen Entsendestelle” grundsätzlich unabhängig und autark und versuchten, sich den kulturellen Bedingungen dieser Region weitgehend anzupassen. Sie respektierten im allgemeinen die Muslime und beließen ihnen sowohl ihre Wohnstätten als auch ihren Glauben samt Moscheen, Bräuchen etc. - was umgekehrt meistens nicht der Fall war. Nicht selten ging es Moslems im Kreuzfahrerstaat sogar insgesamt besser als unter ihrer eigenen islamischen Herrschaft. 

“Die Kreuzzüge waren blutiger als die Feldzüge der Mohammedaner.”

Eher andersherum gemäß der glaubhaften Zeitzeugen. Von islamischer Geschichtsschreibung wurde immer wieder - zum Teil auch erfolgreich - versucht, Dinge zu verzerren und zu übertreiben, um den Hass auf Christen aufrechtzuerhalten und dem Abendland einen immerwährenden gigantischen Schuldkomplex aufzuerlegen. Allerdings war das gesamte Mittelalter allgemein von für heutige Verhältnisse nahezu unvorstellbarer Brutalität und Grausamkeit gekennzeichnet, und die Kreuzritter bewegten sich dabei keineswegs über dem “Standard” ihrer Zeit - was aber Brutalitäten in keiner Weise entschuldigen oder rechtfertigen kann/soll.  

“Die Absichten der Kreuzritter waren weltlicher und nicht religiöser Art.”  

Aus damaliger Sicht- und Denkweise zunächst nicht wie gesagt (, auch wenn ein militärischer Feldzug naturgemäß IMMER eine weltliche Maßnahme bleibt). Bei den späteren Kreuzzügen gesellten sich allerdings auch “falsche” Leute und falsche Interessen dazu, welche sicher auch unliebsame Eigendynamiken entfalteten, die mit dem Grundgedanken der Kreuzzüge nicht immer etwas zu tun hatten.

uDas der Glaube und der Wunsch, die heiligen Stätten unseres Heilands zu schützen, ein sehr starkes Motiv gewesen ist, kann man auch daran ablesen, dass es Kinderkreuzzüge und Armenkreuzzüge gab, bei denen unbewaffnete Kinder oder unbewaffnete Arme ins heilige Land ziehen wollten, um nur durch Bitten und Gebet die Pilgerstätten für Christen wieder zugänglich zu machen.

Ausschreitungen der bewaffneten Kämpfer sind als Verhalten NICHT dem christlichen Glauben anzulasten, da der Papst oder Jesus der Messias derartige Vorgehensweisen - ganz im Gegensatz zum "Propheten" Mohammed - niemals angeordnet oder auch nur selbst getan, sondern vielmehr sogar davor gewarnt hat: "Wahrlich, ich sage Euch: Es werden viele kommen und in meinem Namen andere töten. Folgt ihnen nicht!"  

"Die Kreuzzüge richteten sich nicht nur gegen den Islam, sondern auch das Judentum."

Generell nicht, praktisch manchmal leider ja. Obwohl Papst Urban die Kreuzzüge ausschließlich aus den o.g. Gründen ins Leben rief und von einer Bekämpfung des Judentums weder zu diesem noch zu einem späteren Zeitpunkt jemals die Rede war, kam es tragischerweise immer wieder vor, dass manche fanatisierten Ritter von ihren hohen Idealen abwichen und bisweilen auch gegen Juden vorgingen und an ihnen unentschuldbare Verbrechen verübten. ( Unabhängig davon geschah es sogar auch einmal, dass ein Kreuzfahrerverband auf seiner Rückfahrt ins europäische Heimatland die orthodoxen Glaubensbrüder in Byzanz angriff, um sich an ihnen zu bereichern.) Diese katastrophalen Fehler und Entgleisungen hatten aber nichts mit dem originären päpstlichen Kreuzzugs-Auftrag zu tun und wurden vom Papst und von allen geistlichen Obrigkeiten Europas entschieden verurteilt. 

"Der christliche Glaube ist nicht besser oder anders als der islamische, da die damaligen (wie "heutigen") Kreuzritter genau das gleiche getan haben bzw. tun wie die islamistischen Jihadisten heute oder damals." 

So einfach ist es nicht. Erstens waren die Kreuzzüge - wie oben bereits  dargestellt - primär eine weltliche Verteidigungsmaßnahme der Kirche, nachdem der Erstschlag bzw. ständig Angriffe von mohammedanischer Seite vorangegangen waren - genauso im übrigen wie ZUERST der Jihad-Anschlag am 11.09.2001 geschah und DARAUFHIN westliche Koalitionskräfte militärisch reagierten und nicht andersherum. Zweitens haben Kreuzritter, welche Muslime um ihret- oder ihres Glaubens willen schlugen oder töteten, eben nicht nach den Weisungen des Evangeliums gehandelt, sondern diese vielmehr gebrochen, da Jesus Christus derartiges weder verordnet noch selbst jemals getan hat. Im Falle des Islam verhält sich die Sache aber genau andersherum. Mohammedaner, die Un- oder Andersgläubige angriffen, vertrieben, schlugen oder töteten, führten nur aus, was der "Prophet" ihnen (für einen vergleichbaren Konfliktfall) im Koran bereits aufgetragen und  (historisch erwiesen) selbst vorexerziert hatte. Das Verhalten von manchen  Kreuzrittern steht sicher für einen Teil der Geschichte des ChristenTUMS, aber nicht repräsentativ für die christliche GlaubensLEHRE, wie sie sich aus dem Evangelium ergibt, während das Tun der islamischen Jihadisten damals wie heute tatsächlich die mohammedanischen Glaubensforderungen des Koran widerspiegelt. Ungeachtet dessen macht es trotz allem auch einen Unterschied, für WAS gekämpft, gestorben und gelitten wird. Sein eigenes Leben für andere und den lebenspendenen Christus zu opfern, ist etwas anderes, als ANDERE für MEIN Leben und den todspendenden Mohammed zu opfern.    

 

"Die Kreuzzüge sind ein ewiger Makel des Christentums und haben bis zum heutigen Tage großen Schaden hinterlassen". 

Faktisch teilweise falsch, psychologisch wohl richtig. Falsch deswegen, weil es - so "schrecklich" es klingen mag - das heutige Europa u.a. den Kreuzrittern mitzuverdanken hat, dass es letztlich NICHT vom Islam erobert worden ist und somit die christlich-freiheitliche Grundprägung des Kontinents bis heute aufrechterhalten werden konnte. Falsch auch deswegen, weil die Epoche der Kreuzfahrerstaaten sogar auch für das Heilige Land selbst in vielerlei Hinsicht eher Segen als Fluch war (wirtschaftliche und soziale Entwicklung!) und die heutige Zeit vielleicht das gesamte Nahost- und globale Islam-Problem in dieser Form gar nicht kennen würde, wenn es der kreuzesritterlichen Mission damals dauerhaft gelungen wäre, den christlichen Glauben anstelle des islamischen in diesen Regionen zu (re)etablieren.

Richtig aber deswegen, weil sicherlich einiges von dem, was manche Kreuzritter insbesondere in Jerusalem anrichteten, mit der Lehre Jesu Christi NICHT VEREINBAR war/ist. "Richtig" vor allem aber auch deswegen, weil es sowohl damaligen muslimischen Geschichtschreibern  wie auch heutigen "political-correctness"-Propagandisten durchaus erfolgreich gelungen ist (und immer wieder gelingt), die Geschichte der Kreuzzüge sehr einseitig und verzerrt zugunsten des "unschuldig überfallenen Islam" darzustellen und so als ewigen abendländischen Schuldkomplex in das kollektive Menschheitsgedächtnis einzubrennen. Ergebnis hiervon ist auf der einen Seite ein feiges, hypertolerantes bis krankhaft masochistisches West-Christentum, das sich heute lieber komplett auslöschen als nochmals mit "Schimpf und Schande" bekleckern ließe, und auf der anderen Seite ein wutschnaubender, vor Fanatismus und vermeintlicher Rachgier überschäumender Monster-Islam, der unter der irrigen Zwangsvorstellung leidet, noch eine Rechnung mit dem Okzident begleichen zu müssen (, was - wenn überhaupt - eher andersherum gerechtfertigt wäre).       

Letzte Aktualisierung ( Saturday, 05 July 2014 )
 
Lesezeichen setzen
Lesezeichen setzen
Zur Startseite machen
Teilen Sie diese Seite ...
Latest News
Most Read
Who's Online
Aktuell sind 2 Gäste online

(C) 2017 Tobias Heinz
Joomla! is Free Software released under the GNU/GPL License.

Get The Best Free Joomla Templates at www.joomla-templates.com